Mario Heide tourte sechs Monate durch Kuba und Mittelamerika

4 Nov

Hainichener Weltenbummler berichtet am Sonntag über Radtour

Hainichen. Wenn der Weltenbummler Mario Heide mal wieder in seiner Heimat ist, steht nach dem Besuch bei den Eltern auch meist ein Abstecher in die Kneipe „Eigenartig“ an. Er ist mit Wirt Steffen „Kuno“ Kunze nicht nur gut befreundet, Heide zeichnet auch für die Einrichtung der Gaststätte verantwortlich, zumindest für alles, was aus Holz ist.

Mario Heide wuchs in Hainichen auf, ging hier zur Schule, machte seine Lehre als Schlosser im Ziegelwerk. 1992 zog es den heute 40-Jährigen an die polnische Grenze nach Zentendorf. In der Nähe von Görlitz arbeitet er dort als Holzgestalter in der Kulturinsel Einsiedel. Wenn dort so langsam der Winter Einzug hält, dann packt er seine Sachen und das Fahrrad, meist für Touren, die gut ein halbes Jahr dauern.https://i0.wp.com/www.freiepresse.de/DYNIMG/29/40/4132940_W700.jpg

Von seinen Erkundungen rund um den Globus hat er auch in Hainichen schon mehrfach in Wort und Bild berichtet. Am Sonntag stellt er nun 15 Uhr im Ratskeller die oft abenteuerliche Reise durch Kuba und Mittelamerika vor. In „Rund um die Karibik“ erzählt er spannende Geschichten zu den passenden Bildern. Obwohl er abseits der bekannten touristischen Pfade unterwegs ist, gibt es natürlich viele tolle Landschaftsaufnahmen, aber auch etliche Bilder vom Leben der ganz normalen Bevölkerung. Heide erklärt zudem, wie und welche Länder man auch auf eigene Faust erkunden kann, frei nach seinem Motto: „Lieber mit dem Fahrrad in die Karibik, als mit dem Benz zur Arbeit.“

Seine Karibik-Tour startete Silvester 2010 in Kuba, wo er zwei Monate unterwegs war. Vor sechs Jahren hatte er den Inselstaat schon einmal erkundet. Nun hat er festgestellt, dass sich hier doch einiges veränderte. Kleingewerbe ist inzwischen erlaubt, Händler verkaufen zum Beispiel ihr Obst. „Kuba öffnet sich so langsam“, versichert Heide.

Mario Heide in der Kneipe "Eigenartig" in Hainichen. Mario Heide in der Kneipe „Eigenartig“ in Hainichen.

Foto: Falk Bernhardt

In den folgenden zwei Monaten ging es für ihn und einen Begleiter durch Mexiko, ein landschaftlich abwechslungsreiches Land, das aber nicht nur für Radfahrer viele Gefahren birgt. An der Grenze zu Guatemala machte er zum Beispiel einige Begegnungen mit Alligatoren, wobei ein totes Tier an der Straße ihn dann nicht mehr erschreckte. Weiter ging es schließlich gen Süden durch das endlose Gebirge Guatemalas, dann nach Honduras, Nicaragua und Costa Rica.

„Man trifft überall Leute aus allen Ecken der Welt, die auch mit dem Rad unterwegs sind“, erzählt Heide. „Mal sind es Spanier, dann wieder Australier. Man kommt mit allen ins Gespräch, hilft sich auch gegenseitig.“ Kuba, Nicaragua und Costa Rica stuft er als sichere Länder ein, die sich auf eigene Faust gefahrlos erkunden lassen. „Ich will die Leute mit meinen Vorträgen schon animieren, die Länder selbst zu besuchen, auch die Leute vor Ort kennenzulernen“, sagt Heide. „Das geht ja auch mal ohne Rad.“

Seine Reiseleidenschaft begann 1994 mit einem längeren Abstecher nach Jamaika. Seit 2001 ist er schon jeden Winter in warmen Gefilden unterwegs, so auch mehrfach in Indian und Südostasien. Seitdem hat er nur mit dem Rad 65.000 Kilometer zurückgelegt. Eine Reise dauerte sogar mal neun Monate und ging über 18.000 Kilometer. Einen Abstecher nach Schweden schiebt er im Sommer auch gern mal ein, natürlich mit dem Fahrrad. Im Dezember will er nun alte Freundschaften mit Beduinen auf dem Sinai wieder aufleben lassen. Danach sind für ihn vertraute Länder wie Laos, Kambodscha, Thailand erneut das Ziel, eventuell auch die Philippinen.

Service:

„Rund um die Karibik“, Sonntag, 15 Uhr, im Ratskeller Hainichen, Bahnhofstraße 1. Reservierungen unter Telefon 037207 51990.

erschienen am 02.11.2012 ( Von Falk Bernhardt )

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